Kirchort Sargenzell
St. Maria Immaculata

Mit der Jahreszahl 1747 wurde die Errichtung einer Kapelle mit Glöcklein, das dreimal am Tag zum Ave Maria läutet, erwähnt

In den Jahren 1857/1858 erfolgt die neue Errichtung einer Kapelle, Salugoweg 1* (Rechteck 14,40 m lang 8 m breit), die 1862 von Stadtpfarrer Konrad Hoeck eingeweiht wird. Ab diesem Zeitpunkt finden regelmäßige Sonntagsgottesdienste statt.

Die Kapelle wird im Jahre 1921 erweitert, es folgt eine Ausmalung durch Kaplan Otto Henkel ebenfalls wird in dieser Zeit das Sakristeigebäude wird angebaut.

Durch Kriegseinwirkung im Jahre 1945 wird der Dachreiter zerstört, der sofort wieder neu aufgebaut wird.

Im Jahre 1965, nach dem II. Vatikanischen Konzil, fand die letzte bauliche Veränderung dieser Kapelle (jetzt: Alte Kirche) statt.

Da die Kapelle in einem schlechten baulichen Zustand war und die Kirchenbesucherzahl nicht mehr fassen konnte, wurde in den 70iger Jahren in einer Gemeindeversammlung beschlossen, eine neue Kirche zu bauen. Hierfür gründete sich ein "Kirchbauverein", der durch "Kirchbaufeste" und Aktivitäten der kfd-Sargenzell unterstützt, die notwendigen Gelder zur Errichtung einer neuen Kirche "Am Kies" sammelte.

Nach einjähriger Bauzeit 25.03.1983 - 14.09.1984 konnte am 15.09.1984 die neue Kirche, St. Maria Immaculata, durch den Weihbischof Johannes Kapp eingeweiht werden.
Zwei Jahre später wird der Glockenträger (Kirchturm) errichtet, die Glocke der alten Kirche (Bonifatius-Glocke) und eine neue Glocke (Marienglocke) bilden das Geläut im neuen Glockenturm.

Zum 31.12.1987 gehen alle Besitz- und Eigentumsrechte der Alten Kirche auf die Stadt Hünfeld über, die Kommune kann über Kirche und Kirchengrundstück frei verfügen

Im Dezember 1989 wird ein Förderverein zur Erhaltung der Alten Kirche Sargenzell e.V. gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, die alte Kirche zu sanieren und kulturellen Zwecken zur Verfügung zu stellen.

 

Zelt - Kirche

 

Die Gestalt des Zeltes war und ist eine wichtige architektonische Idee in der neueren Geschichte des Kirchbaus."Zelt" - eine Erinnerung an die Behausungen des wandernden Gottesvolkes auf dem Weg durch die Wüste in ein verheißenes Land- und auch Erinnerung an das Bundeszelt mit der Bundeslade, das Zeichen der Gegenwart Gottes, der sich selbst als der ,Ich-bin-da‘ bezeichnet hatte, ein mit seinem Volk mitwandernder Gott.- aber auch ein Ausdruck für die Sehnsüchte des modernen, in Betonwüsten sesshaft gewordenen Menschen, der nach mehr Freiheit und Improvisationsmöglichkeiten Ausschau hält - wie Kinder, die sich auf ein Zeltlager freuen. Der Kasseler Architekt Kurt J. Bieling hat die Kirche für diesen Ort entworfen und die Bauausführungen geleitet.

 

Altarraum

 

Schon die Bezeichnung "Altar-Raum" bringt zum Ausdruck, dass es im Zentrum einer Kirche in erster Linie um einen Raum für den Altar geht.Amboein erhöhter Ort für das Wort GottesDas Wort "Ambo" hat sich seit Jahrzehnten als Bezeichnung für den Ort der Verkündigung durchgesetzt. Aber es ist ein fremdes Wort geblieben. Dieser Stein spricht eine verständlichere Sprache.Wer ihn betritt, muss die normale Ebene der Kommunikation verlassen und sich exponieren. Er gewinnt dafür ein besonderes Fundament und eine neue Standfestigkeit. Aber nur das Wesentlichste darf hier zu Wort kommen: das lebendige Wort Gottes.Tabernakelstele und der TabernakelSakramentshäuschen haben eine lange, besonders in der Gotik reich ausgestaltete Tradition. Im modernen Kirchbau ist diese Tradition wieder aufgelebt. Die Tabernakeltüren sind aus mattglänzendem Edelstahl und wirken fremd, fast abweisend.Der Tabernakel ist eigentlich ein Schatzhaus. Und das Brot, das im Mittelpunkt jener Feier steht, die Jesus den Jüngern als sein Vermächtnis über den Tod hinaus gegeben hat, ist wirklich ein Schatz, Lebenshilfe, letzte Reserve zum Überleben in Todesnot. In der Gestalt des Brotes ist Jesus Christus das "Da Gottes für uns". Taufstein"Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heils." (Präfation vom Herz-Jesu-Fest)Dieses "Wasserschöpfen" möchte der Taufstein deutlich machen. Warum nicht unmittelbar mit der Hand Wasser nehmen und es über den Kopf des Säuglings gießen? An eine Liturgie für die Sinne ist hier gedacht. Eine kleinere Mulde im Stein ist für das Chrisam, mit dem der Täufling gesalbt wird, und für den Wattebausch, der das Öl von den Fingern des Taufspenders nimmt.Das Jahr über kann die Osterkerze direkt im Taufstein Aufstellung finden und so den Zusammenhang zwischen der Taufe und der sonntäglichen Osterfeier am Altar in Erinnerung haltenDer Altar"Altar" ist für den Bildhauer Karl Prantl auch so etwas wie ein bildhauerisches Ur-Symbol. Der Stein ist ein ganz dichtes Material aus der Tiefe der Erde. Er trägt die Spuren der Erdgeschichte.Bei der Planung und Vorbereitung der Sargenzeller Steine waren von Anfang an zwei Gedanken prägend: Der Altar selbst ist der Grundstein der Kirche und : Die Kirche wird um den Altar herum gebaut.Der Altar ist auch bereit, bei der Feier der Liturgie die sechs üblichen Kerzen selber zu tragen, er hat dafür sechs ebene Standflächen. An der vorderen Seite der Oberfläche ist eine weitere, kreisrunde Vertiefung ausgearbeitet; in ihr kann bei einer Feier der eucharistischen Anbetung die Monstanz aufgestellt werden.Nicht nur der Kirchenraum, auch der Altar hat eine eindeutige Mitte, es ist die mit großer Sorgfalt gestaltete Fläche für den Kelch und die Hostienschale. Die Aussagekraft dieses Details im Zentrum der ganzen Kirche und im Zentrum des Altares ist eindeutig.

 

Ein Kreuzweg besonderer Art

 

Vierzehn Bodenplatten aus grünem Amazonit (je 50 x 50 cm) mit den geheimnisvollen roten Spuren markieren den Weg durch die Kirche, vom Weihwasserstein im Eingangsbereich zum Altar, der 15. Station und dem Höhepunkt des Leidensweges Jesu.Kreuzweg ist hier nicht eine Serie von Bildern an der Wand, mit den Augen zu betrachten, sondern 14 Steine auf dem Weg, der mit den Füßen gegangen werden will.Den Kreuzweg ,gehen‘ bedeutet hier: auf 14 Steinplatten stehen bleiben und verweilen, jeden einzelnen der gleichsam blutgetränkten Steine unter den Füßen spüren und so - meditierend - den Leidensweg Jesu mit dem eigenen Weg durch den leidvollen, oft blutigen Alltag verbinden. Dies ist sicher ein hohes Ideal und ungewohnter, als 14 Bilder anzuschauen und vorformulierte Texte zu beten. Dies ist die Kreuzweg-Anregung eines Künstlers, der in Steinen ,denkt‘.

Adresse

Am Steinbruch 1, 36088 Hünfeld

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